Ich habe das Laufen wieder für mich entdeckt. Nachdem ich nun einige Monate geruht und mich von meinen Marathon-Träumen verabschiedet habe, bin ich nun wieder regelmäßig unterwegs. Diesmal mit viel weniger Zielen - es muss nicht gleich eine neue Bestzeit beim Marathon sein. Aber ich merke einfach, wie gut mir die regelmäßige Bewegung tut. Nicht nur körperlich, sondern vor allem psychisch profitiere ich davon. Ich finde die Zeit um meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Und diese brüten dabei gute neue Ideen aus oder verarbeiten alte Dinge.
Ich laufe abends nach der Arbeit, kann dann viel besser schlafen und fühle mich am Morgen danach erholter und voller Tatendrang. Und mit diesem Schwung fällt es mir leichter, die offenen Themen anzugehen und zu erledigen. Auch wenn ich diese bereits eine Weile vor mir her schiebe und sie für mich sehr unangenehm sind, weil ich dabei auch eine Auseinandersetzung mit meiner Ex-Frau provoziere.
Doch so wie ich mich überwunden habe und losgelaufen bin, genau so springe ich über meinen Schatten und gehe die noch offenen Themen an.
Das Laufen hat aber noch einen anderen Nebeneffekt. Mit der Überwindung zum Laufen erspare ich mir einen Abend vor dem Fernseher oder einen Abend mit vielen Grübeleien. Es ist ein Ersatz für das bequeme Leben, auf das ich mich sonst einlassen würde. Es ist eine sinnvollere Beschäftigung als über die in meiner Vergangenheit gemachten Fehler nachzudenken. Oder als diese Fehler zu wiederholen.
Wenn ich durch die Dunkelheit der Strassen laufe lasse ich auch sehr viel hinter mir und kann mit vielen Dingen abschließen. Es gelingt mich nicht immer, aber immer wieder.
Um mich weiter zu motivieren habe ich in der Spalte rechts begonnen, meine Laufzeiten aufzunotieren. Diese Tabelle ist für mich eine Erfolgskontrolle über die Regelmäßigkeit meines Laufens sowie eine Bestandesaufnahme meines Wohlbefindens. Wenn ich sehr viel Laufe geht es mit gut. Der Umkehrschluss stimmt aber noch nicht, kein Laufen bedeutet nicht, das es mit nicht gut geht.
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