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Dienstag, 11. November 2008

Die verlorenen Jahre

Scheidung, Rauchen, Wohnort: Welche Risiken das Leben wie stark verkürzen

Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 11.11.2008

Der Ausgangspunkt ist eine beinahe banale und durch viele Studien abgesicherte Feststellung: Die Lebenserwartung von Männern und Frauen mittleren Alters ist am höchsten, wenn sie nur wenig Alkohol trinken, nicht rauchen, verheiratet sind, sich gesund fühlen, Abitur haben und einen Job als Angestellte erledigen. Nun haben die Demographinnen Anne Kruse, Elena Muth und Gabriele Doblhammer versucht herauszufinden, welche Risiken das Leben wie stark verkürzen. Das Ergebnis verblüfft zumindest in den Dimensionen: Ein 50 Jahre alter Raucher hat eine um 18 Jahre geringere Lebenserwartung als ein Mann, der mit Blick auf seine Gesundheit alles richtig macht.

Die Themenfrage der Studie, von der nun eine Kurzfassung veröffentlicht wurde (Demografische Forschung aus erster Hand, 3/2008), lautete: Welche Lebensbedingungen, Krankheitsmerkmale oder Verhaltensweisen kosten wie viele Lebensjahre? Die Forscher nutzten Sterbedaten der amtlichen Statistik und des Sozioökonomischen Panels, um dies zu berechnen. Sie definierten einen 50-jährigen "Supermann" und eine 50-jährige "Superfrau", die dank Verhalten, Biografie und Gesundheit in den Lebenserwartungs-Statistiken am besten abschneiden. Mit diesen Menschen wurden andere verglichen, deren Lebensläufe von verschiedenen Risiken geprägt sind.

Medizinische Risikofaktoren wirken demnach stärker als soziale. So haben Männer, die mit ihrer Gesundheit unzufrieden sind, eine um 19 Jahre niedrigere Lebenserwartung als der "Supermann". Offenbar leiden jene, die sich nicht als gesund einschätzen, auch tatsächlich häufig an ernsten Krankheiten. Bei Frauen ist der Wert mit knapp 18 Jahren ähnlich hoch. Ähnlich stark sinkt die Zahl der Lebensjahre bei Menschen, die schon im Alter von 50 Jahren an Altersdiabetes leiden, stark rauchen oder viel Alkohol trinken (siehe Grafik).

Verglichen damit wirken sich soziale Einflüsse schwächer aus. So verkürzt Arbeitslosigkeit das Leben um 14 Jahre. Eine Scheidung verringert die Lebenserwartung im Vergleich zu den Idealtypen um knapp zehn Jahre, ähnlich wie ein niedriger Schulabschluss.

Unterschiede zwischen Männern und Frauen zeigen sich nur bei wenigen Faktoren. So ist beispielsweise die Lebenserwartung alleinlebender Frauen um einige Jahre geringer; bei Männern tritt dieser Effekt nicht auf. Auch Kinderlosigkeit (die bei Männern in den Statistiken nicht vollständig erfasst wird) wirkt bei Frauen statistisch leicht lebensverkürzend. "Das kann bei Frauen am Fehlen sozialer Kontakte, aber auch an biologischen Faktoren liegen", sagt die Mitautorin Elena Muth, die am Rostocker Zentrum für demographischen Wandel arbeitet.

Die einzelnen, überraschend hohen Risiken dürfen freilich nicht zu einer Addition verleiten - etwa in dem Sinn, dass sich die Lebenserwartung eines arbeitslosen, geschiedenen Rauchers um 14 plus neun plus 18 Jahre verringert. "Risikofaktoren bedingen sich oft gegenseitig, daher ist der Gesamteffekt geringer als die Einzeleffekte", sagt Elena Muth.

Donnerstag, 21. Februar 2008

Warum bin ich glücklich ?

Es gibt momentan drei Gründe, warum ich glücklich bin (viel glücklicher als z.B. noch zu meinen Ehezeiten):

Der Abstand zwischen meinem gegenwärtigen Leben und dem Leben, dass ich führen möchte, ist gering.
Ich habe einige Freunde, einen tollen Sohn, eine glückliche Beziehung, eine nette Wohnung, genügend Zeit für mich und meine Freunde, einen Job der mir Spass macht und mit dem ich genügend Geld verdiene, um mir kleinen Urlaube und jeden Abend ein Bier leisten zu können. Ich habe all die Dinge, die ich brauche - auch wenn sie nicht unbedingt modern oder neu sind. Dies macht mir aber nichts aus. Ich akzeptiere, das mein Leben und ich nicht perfekt bin und freue mich darüber, das andere mich so akzeptieren. Natürlich sehe ich meinen Sohn zu wenig, aber ich kann ihn jederzeit anrufen und ich weiss, das er mir so vertraut wie ich ihm vertraue.

Der Abstand zwischen meinem gegenwärtigen Leben und der besten Lebensphase meiner Vergangenheit ist gering.
Wenn ich überlege, wann meine beste Lebensphase ist kann ich mir nicht wirklich auf eine bestimmte Phase festlegen. Zu jeder Zeit gab es in meinem Leben Dinge, die toll waren und gleichzeitig gab es schlechte Zeiten. Die erste Hälfte meines Studiums war eine schöne Zeit, auch die Anfangszeit in der gemeinsamen Wohnung mit meiner Ex-Frau war toll. Ebenso erinnere ich mich gerne an meine Jugend, wie ich mich Freunden unterwegs bin und wenig zu Hause war. Beruflich geht es mir jetzt besonders gut, ich habe noch nie so viel Geld verdient und auch wenn ich einen grossen Teil davon an meine Ex-Frau abgebe ist es eine schönes Gefühl. Ich fühle mich - auch dank diesem Geld - jetzt sehr frei und geniesse diese Freiheit. Mein gegenwärtiges Leben würde ich als unbeschwert bezeichnen und diese Unbeschwertheit habe ich zu vielen Zeiten in der Vergangenheit auch schon erlebt. Auch wenn ich jetzt das Gefühl habe, das diese Freiheit nun besonders lange schon anhält - seit der Trennung von meiner Frau ...

Der Abstand zwischen dem, was andere haben und dem, was ich selber habe, ist zwar nicht gering - ich versuche mich aber nicht mit anderen zu vergleichen.
Immer wenn es mir gelingt, mich nicht mit anderen zu vergleichen, bin ich sehr glücklich. Und diese Glücksmomente nehmen immer mehr zu. Natürlich hätte ich gerne ein Auto, eine grössere, hellere, ruhigere, moderne Wohnung an einem attraktiveren Ort. Aber ich bin mit meiner derzeitigen Wohnsituation zufrieden - mal abgesehen von dem langen Weg zur Arbeit. Natürlich verdiene viele meiner Arbeitskollegen viel mehr Geld als ich. Ich habe aber nicht das Gefühl, das sie deshalb glücklicher als ich sind. Der einzigste Punkt, wegen dem ich andere Beneide, ist meine fehlende Altersvorsorge. Ich muss ich unbedingt in den nächsten Jahre etwas machen und das Loch ausgleichen, das meine Scheidung gerissen hat. Aber ich bin sicher, das ich dies hinbekommen werde und es gibt sonst nichts, um was ich andere unbedingt beneide oder wofür ich mich schäme.

Ich bin mit der Scheidung ein ganzes Stück bescheidener geworden. Ob Bescheidenheit und Scheidung wohl zusammenhängen??

Samstag, 9. Februar 2008

Die Suche nach dem Glück

Zum Geburtstag habe ich ein Buch geschenkt bekommen, nach dessen Lektüre mir wieder bewusst wurde, wie gut es mir geht. Und das die Entwicklung hin zu einer positiven Stimmung, zu Optimismus und zum Glücklich sein nicht (nur) durch Geld bestimmt wird. Sondern auch sehr viel mit den Umständen meines Lebens zu tun haben. Und das der Titel meines Blogs dies wirklich sehr gut trifft - eben Ärmer aber frei.

Das Buch, das ich meine, heisst "Hectors Reise - oder die Suche nach dem Glück". Hector ist Psychologe der in einer Reise durch die Welt versucht, hinter das Geheimnis des Glücks zu kommen. Dabei notiert er, was er über das Glück gelernt hat. Diese Liste gebe ich hier wieder, damit jeder verstehen kann, wie ich es meine:

Lektion 1: Vergleiche anzustellen ist ein gutes Mittel, sich sein Glück zu vermiesen.
Lektion 2: Glück kommt oft überraschend.
Lektion 3: Viele Leute sehen Ihr Glück nur in der Zukunft.
Lektion 4: Viele Leute denken, dass Glück bedeutet, reicher und mächtiger zu sein.
Lektion 5: Manchmal bedeutet Glück, etwas nicht zu begreifen.
Lektion 6: Glück, das ist eine gute Wanderung inmitten schöner unbekannter Berge.
Lektion 7: Es ist ein Irrtum zu glauben, Glück wäre das Ziel
Lektion 8: Glück ist, mit Menschen zusammen zu sein die man liebt.
Lektion 8b: Unglück ist, von Menschen die man liebt getrennt zu sein.
Lektion 9: Glück ist, wenn es der Familie an nichts mangelt.
Lektion 10: Glück ist, wenn man eine Beschäftigung hat, die man liebt.
Lektion 11: Glück ist, wenn man ein Haus und einen Garten hat.
Lektion 12: Glück ist schwieriger in einem Land, das von schlechten Leuten regiert wird.
Lektion 13: Glück ist wenn man spürt, das man den anderen nützlich ist.
Lektion 14: Glück ist, wenn man dafür geliebt wird, wie man eben ist.
Lektion 15: Glück ist, wenn man sich rundum lebendig fühlt.
Lektion 16: Glück ist, wenn man richtig feiert.
Lektion 17: Glück ist, wenn man an der Glück der Leute denkt die man liebt.
Lektion 18: Glück ist, wenn man der Meinung anderer Leute nicht zu viel Gewicht beimisst.
Lektion 19: Sonne und Meer sind ein Glück für alle Menschen.
Lektion 20: Glück ist eine Sichtweise auf die Dinge
Lektion 21: Rivalität ist ein schlimmes Gift für das Glück.
Lektion 22: Frauen achten mehr auf das Glück der anderen als Männer.
Lektion 23: Bedeutet Glück, dass man sich um das Glück der anderen kümmert.

Ich muss nicht alle Lektionen kennen oder einhalten und manchesmal verschieben sich die Ursachen meines Glückes auch. Und vielleicht fehlt ein wichtiger Punkt, nämlich das jeder für sein Glück zu einem gewissen Anteil selber verantwortlich ist.

Mir hat dieses Buch jedoch gezeigt, das ich mich schon zu einem grossen Teil von meinen "Altlasten" aus der Ehezeit befreit habe. Und das diese Freiheit mit sehr viel Glück verbunden. Und das ich dieses Glück immer wieder neu für mich empfinden kann. Und das ich immer noch froh bin, damals den Schritt gemacht zu haben.